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Zurück Deutschlands Königin 2008
Ehepaar Gruber wurde für seine "Hopfenkönigin" ausgezeichnet
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ENDERNDORF (psh) - Das Landhotel "Zur Hopfenkönigin" in Enderndorf am Großen Brombachsee war im vergangenen Jahr das beste Vier-Sterne-Hotel Deutschlands. An die 50.000 Hotelgäste hatte auf Initiative der Agentur "Easy Hotel Finder" (ehf) über den Titel abgestimmt, um das sich alljährlich rund 500 Beherbergungsbetriebe bewerben. Zusätzlich gab es für die stolzen Betreiber Helmut und Elisabeth Gruber heuer auch noch den silbernen "Best of the Best" - Award für die dritte Platzierung in Folge unter den zehn besten Hotels der Republik.

Zur Präsentation der Auszeichnung waren am Montag unter anderem Spalts Bürgermeister Udo Weingart, der scheidende Weißenburger Landrat Georg Rosenbauer und Nachfolger Franz-Xaver Uhl, die Vertreter der Seenland-Zweckeverbände sowie der Bezirksgeschäftsführer des Hotels- und Gaststättenverbands, Dr. Gerhard Engelmann, ins beschauliche Enderndorf gekommen. Hoch über dem glitzernden See sprachen die Politiker und Touristiker nicht nur über die "Hopfenkönigin", sondern auch über die Situation im Fränkischen Seenland.

Im Jahr 2002 hatten sich das auch als "Schatzkästchen über dem Brombachsee" bekannte Landhotel erstmals an der ehf-Gästebefragung beteiligt. Für das erst zwei Jahre zuvor fertig gestellte Haus war damals Platz 23 schon ein Riesenerfolg. "Danach haben wir uns Jahr für Jahr nach vorne gearbeitet", blickt Hotelier Helmut Gruber zurück. Die Top Ten der Vier-Sterne-Häuser knackte die "Hopfenkönigin" 2005 mit dem sechsten Platz, holte 2006 "Bronze" und nun im vergangenen Jahr den "Titel".

Bewertungskriterien waren dabei unter anderem ein freundlicher Empfang, professioneller Service, Sauberkeit und ein ausgezeichnetes Restaurant. In keiner dieser Kategorien muss sich das Enderndorfer Landhotel verstecken. Und so hat sich Gruber vorgenommen, die ehf-Trophäe so schnell nicht mehr wieder herzugeben.

Die "Hopfenkönigin" ist noch ein echter Familienbetrieb. Neben Hotelchef Helmut Gruber kümmert sich die Tochter Kerstin Gabler um die Verwaltung, Sohn Stefan Gruber ist Küchenchef und Ehefrau Elisabeth nach Worten ihres Manns "das Herz und die Seele des Hauses". Zusätzlich zum Stammpersonal bilden die Grubers jährlich acht bis zehn Nachwuchskräfte zu Hotelfachfrauen aus, sowie vergangenes Jahr auch erstmals einen jungen Mann.

Von anderen Beherbergungsbetrieben in der Region hebt sich die "Hopfenkönigin" vor allem durch zwei Eigenschaften ab. Lage und Luxus. An einem Südhang im Grünen hoch über dem See gelegen, bietet das moderne Gebäude auf drei Voll- und einem Penthousegeschoss ausschließlich Appartements an - ein "All-Suiten-Hotel", wie es Helmut Gruber nennt.

Jede Suite hat einen möblierten Balkon oder Terrasse und viele andere Annehmlichkeiten, die luxuriösen, nach Mottos wie "Landhaus oder "Prinzenpaar" eingerichteten Penthouse-Suiten zusätzlich Dachterrasse und Whirlpools. Alle Gäste können den Freizeitbereich mit Sauna nutzen, bis zu vier Tagungsräume buchen und in jedem Winkel des Hauses per W-LAN ins Internet. Für die kleinen Besucher gibt es einen Abenteuerspielplatz und eigene Betreuer.

"Stolz, dass wir im Seenland ein so hervorragendes Hotel haben", ist auch "Noch-Landrat" Georg Rosenbauer. Vor allem die große Zahl an Lehrstellen sei "toll für unsere Region, die nicht gerade mit Ausbildungsplätzen gesegnet ist". Als einen "Leuchtturm im Seenland" bezeichnete Bürgermeister Weingart die "Hopfenkönigin".

Aber auch kritische Worte gab es seitens Weingart und Gruber, vor allem zur Situation im Fremdenverkehr. So braucht das Seenland nach Ansicht der Spalter Stadtoberhaupts "mehr Profilbildung und Substanz".

Für den Hotelchef stellten außerdem die besucherschwachen Monate im Winter ein finanzielles Risiko dar. Die Ausfälle kompensiere er zwar mit den Tagungen für große Unternehmen, die mittlerweile fast drei Viertel der Belegungen ausmachen. Um als Tagungshotel jedoch auch überregional konkurrenzfähig zu bleiben, müsste Gruber sein Haus weiter vergrößern. "Hier müsste der Staat mehr tun", meint der Hotelier, sowohl bei der Investitonsförderung als auch in Sachen Infrastruktur. So sei zum Beispiel die Gunzenhäusener Stadthalle derzeit der einzige Konferenzsaal im Seenland, der für mehr als 60 Personen geeignet sei.

Und schließlich ärgert sich Gruber auch darüber, dass er sein einst auch bei den einheimischen und Tagestouristen äußerst beliebtes Restaurant nicht mehr für Jedermann öffnen darf - auf die Anweisung des Landratamtes in dessen Sinne es doch eigentlich sein müsste, mit der "Hopfenkönigin" zumindest ein wirklich hochklassiges Hotel im Landkreis zu haben.